Die Geschichte des Knabstrupper
1536 fielen durch eine Reform alle geistlichen Besitztümer an die
Krone. Daraufhin gründete König Frederik II auf dem Klostergestüt
Esrom das Königliche Gestüt "Frederiksborg". 1562
erbaute sein Sohn, Cristian IV, das Renaissanceschloß "Frederiksborg".
Unter Christian IV entfaltete sich eine noch nie dagewesene Pracht, und
diese verlangte auch prachtvolle Pferde. Jährlich wurden mindestens
50 vierjährige Hengste vom Gestüt Frederiksborg zum Einreiten
geliefert, um den Bedarf des Königs zu decken. So kann man sich auch
ungefähr den Umfang des Gestüts vorstellen. Die
Frederiksborger sind die älteste Rasse Dänemarks und
zeichnen sich durch Temperament, Versammlung, Schönheit, hohe Gänge
und Durchlässigkeit aus. Er verkörpert das "Dänische
Barockpferd". Um die Jahrhundertwende 1800 begann das Ende des
Frederiksborger Gestüts. Die Idealformen änderten sich und
man legte mehr Wert auf Leichtigkeit und Eleganz. Das ganze Umfeld änderte
sich. Die Armeen wollten unauffällige Farben und keine Weißgeborenen
oder Tiger. Nach einer Reform in Dänemark konnte der König
nicht verhindern, daß durch Einkreuzung von Warmblut und Reduzierung
des Bestandes, das Gestüt Frederiksborg im Jahre 1840 erlosch.
Major Villars Lunn übernahm 1798 das Gut Knabstrup von seinem
Vater. Er kaufte Stuten vom Gestüt Frederiksborg, um sie als Bewahrer
des altbewährten Frederiksborger Blutes einzusetzen und nicht um
eine neue Rasse zu gründen. Die Zuchterfolge waren sehr gut. Weiterhin
erwarb er Stuten, die seinem Stutenstamm ähnlich waren.
Durch ihre Belastbarkeit fiel
dem Major eine Stute auf, die dem Metzger Flaebe gehörte. Diese Stute, genannt "Flaebehoppen",
war ein melierter Tigerschecke mit hellem Behang, die Herr Flaebe von
einem spanischen Offizier erwarb. Sie galt als besonders belastbar,
weil sie schon viele tausende Kilometer zurückgelegt hatte, von
Spanien nach Dänemark, und auch dem Herrn Flaebe gute Dienste leistete,
wobei er ihr viel abverlangt haben soll. Die Flaebestute wechselte ihren
Besitzer und wurde die Stammutter und Gründerin der Knabstrupperzucht
auf Gut Knabstrup.
Der Major hatte eine besondere Vorliebe
für helle Farben, also
wurde die Flaebestute 1812 von einem isabellfarbenen Frederiksborger
gedeckt. 1813 wurde dann der isabellfarbene Flaebehengst "Flaebehingsten"
geboren. 1818 wurde "Mikkel" geboren, aus einer Frederiksborger-Stute
und von "Flaebehingsten", der viele Jahre auf Gut Knabstrup
erfolgreich vererbte. Im Laufe der nächsten Jahre wurden die Knabstrupper
durch Kriege bekannter und gefragter. Sie zeichneten sich aus durch
Leistungsstärke und Ausdauer, waren allerdings durch ihre Färbung
ein leichtes Ziel.
Sigismund Lunn übernahm das Gut Knabstrup. 1891 schlug während
eines Unwetters der Blitz auf Gut Knabstrup in den Pferdestall ein,
wodurch 22 Zuchttiere starben. Nur noch wenige des alten Stammes blieben
übrig. Aber Sigismund Lunn züchtete weiter. Er verwendete
Knabstruperhengste aus fremden Besitz.
1897 kam ein schwarzgetigertes
Stutfohlen zur Welt. Diese Stute brachte den braungetigerten
Hengst Thor IV
zur Welt, der für weiteren
getigerten Nachwuchs auf Gut Knabstrup, und somit für den Fortbestand,
sorgte.
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Das Zuchtziel...
...oder
besser die Zuchtziele, denn heute wird längst nicht mehr
in nur eine Richtung gezüchtet. Die einen schwören auf den
guten alten "barocken" Typ andere auf den modernen "sportlichen",
daneben gibt es noch die "Knabstrupper-Ponies".
Der barocke Typ, wohl am meisten
verbreitet, stellt die ursprüngliche
Form des Knabstruppers da. Die Größe des barocken Typs liegt
zwischen 1,48 und 1,60 m. Er ist im Fundament stark, trocken mit ausgeprägten
Gelenken. Er hat gut geformte harte Hufe. Der Kopf ist nicht zu lang
und kräftig, wobei leichte Ramsnasigkeit rassetypisch ist. Der
Hals ist ebenfalls kräftig und gut bemuskelt mit verhältnismäßig
hoher Aufrichtung. Eine breite Brust und ein nicht zu langer Rücken
mit gut abgerundeter Kruppe und eine ausgeprägte Bemuskelung muß
vorhanden sein. Der Bewegungsablauf ist leicht, frei getragen und etwas
kniehoch. Im Reit-, und Fahrsport zeichnet sich der Knabstrupper besonders
aus. Auch als Voltigierpferd, wegen seiner Gelehrigkeit und seines umgänglichen
und freundlichen Charakters.
Der sportliche Typ, erst in den letzten
Jahren aufgekommen, entspricht in seiner Form den bekannten Warmblutrassen.
Dieses liegt nicht zuletzt
daran, dass er durch einkreuzen eben dieser Rassen entstanden ist
und
weiterhin veredelt wird. Er ist meist etwas größer als der
barocke Typ und seine Bestimmung liegt im Turniersport, z.B. Dressur
oder Springen.
Die Knabstrupper-Ponies, entsprechen in ihrer Form einem der vorgenannten
Typen, sind allerdings kleiner als 1,48 m.
Allen gemeinsam sind die vielen unterschiedlichen
Farbvarianten, die eine der auffälligsten Besonderheiten des
Knabstruppers darstellen und der allseits so beliebte ausgeglichene
Charakter.
Farbmerkmale
Tigerschecke/Volltiger
Helle Grundfarbe mit gleichmäßig verteilten braunen, schwarzen
oder roten Punkten. Punkte sind über den gesamten Körper,
Kopf und Beine verteilt. Die Punkte können große runde bis
ovale Körperflecke sein, aber auch große einzelne Landkartenartige
Flecken.
Schabrackentiger
Dunkle Grundfarbe (Vorderhand und Beine) mit weißer Decke über
den Lenden und Hüfte (Kruppe). Die Decke kann gerade nur die Kruppe
bedecken sich aber auch nach vorne bis zum Wiederrist ausdehnen. Der
Übergang zwischen der weißen und der dunklen Farbe kann scharf
getrennt, meliert, oder gesprenkelt sein. Die Decke zeigt runde oder
eiförmige dunkle Flecken, die in der Größe von 0,5 bis
zu 10 cm Durchmesser variieren können. Die Decke kann auch ganz
weiß sein. Es können auch nur weiße Flecken auf der
Kruppe sein. Diese Variante heißt Schnee auf der Kruppe.
Schneeflockentiger
Dunkle Grundfarbe mit kleinen, weißen Flecken über den Körper
verteilt. Das Muster entwickelt sich erst in den ersten Lebensjahren.
Das Schneeflockenmuster kann sich im Laufe der Jahre verändern.
Diese Fellzeichnung ist äußerst selten.
Gesprenkelt
Helle Grundfarbe mit vielen kleinen dunklen Spreckeln, die schwarz,braun
oder rot sein können. Die Sprenkel sind über den gesamten
Körper verteilt. Diese Zeichnung ähnelt der eines Fliegenschimmels
Einfarbig
Braun oder Dunkelbraun. Die Farbe kann von Hellbraun über Dunkelbraun
bis Schwarzbraun vorkommen. Der Behang (Mähne und Schweif) sind
Schwarz. Wenn die Mähen und der Schweif Hellbraun oder Dunkelbraun
ist, wird die Farbe als Fuchs bezeichnet. Wenn die Grundfarbe schwarz
ist und der Behang ebenfalls, wird die Farbe als Rappe bezeichnet.
Stichelhaarig
Dunkle Grundfarbe mit zusätzlichen hellen Stichelhaaren über
den ganzen Körper verteilt. Können auch nur an bestimmten
Stellen des Körpers vorkommen,und mit der Zeit können sie
aufhellen. Die Stichelhaare kommen meist erst mit zunehmenden Alter
vor, können aber auch schon beim Wechsel des Fohlenfells beginnen.
Weißgeborene
Von Geburt an Schneeweiß (im Gegensatz zum Schimmel). Diese Pferde
haben rosa Haut und braune Augen.Meist haben Weißgeborene einige
dunkle Punkte über den Körper verteilt.
Schattenzeichnung
Weiße Grundfarbe mit dunklen Bezirken im Bereich von Hüftknochen,Gliedmaßen,Nasenrücken,
Gesichtsknochen und anderen knöchernen Partien.
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